Grundlage
für ein problemloses Miteinander und ein erfolgreiches Training
mit seinem Hund, ist das Wissen über die
Anlagen und charakteristischen Eigenschaften der Rasse. Und zwar
unabhängig davon ob ein Clumber Spaniel aus einer rein jagdlichen
Linie - die in Sachen Trainierbarkeit - mittlerweile durch
Studien belegt - besonders gute Werte erzielen (mehr dazu unter Warum...IV)-
oder einer Showlinie stammt.
Es ist wichtig
zu wissen, zu welchem Zweck diese Rasse ursprünglich gezüchtet
wurde, ....wie sie arbeitet und worin sich bestimmte Verhaltensweisen
begründen.
Der Clumber Spaniel wurde vor allem für die Jagd auf Fasanen,
Rebhühner und Enten gezüchtet.....für die Arbeit
nah beim Jäger, das Aufstöbern unter dem Schuss „working
under the gun“.
Clumber gehen
bei der Jagd sehr methodisch vor. Sie spüren die Vögel
dort auf, wo sie leben….in den Büschen. Sie gehen
von Busch zu Busch, nutzen ihre Nase um das Wild auf Distanz zu
lokalisieren. Ihr Stil mag ungezwungen und planlos erscheinen,
aber ihre Nase ist so überragend, dass es nicht nötig
ist das gesamte Feld abzuarbeiten. In der Tat ist es so, dass
manche Clumber-Teams es lieben, z.B. bei Jagdprüfungen, anderen
Rassen zu folgen, welche die Vögel, wegen ihrer Geschwindigkeit
und ihrer strikt systematischen Suche, übersehen haben.
Wenn sie
einen Vogel lokalisieren, werden die meisten Clumber stoppen bevor
sie zuschlagen. Das ist etwas, was auf den „original breed
type“ zurückgeht, als die Schusswaffen nicht so präzise
waren und die Hunde sich in einer Linie durch das Gestrüpp
arbeiteten.
Die Waffen
und Munition dieser Periode waren nicht so genau und schlagkräftig
wie heutzutage. Es gab häufiger angeschossenes Wild. Daher
nähert sich der Clumber jedem Vogel, als wäre er verletzt,....
immer darauf bedacht dass er ihm nicht entwischt. Wenn der Vogel
sich bewegt, wird er ihn aufmerksam verfolgen. Verharrt der Vogel
in einer Deckung, wird er sich langsam nähern,......anpirschen
wie eine Katze. Ist er dem Vogel ganz nah gekommen, wird er in
der Regel stoppen,.....mit gesenktem Kopf, den Vogel anstarrend.
Er will uns damit zu verstehen geben: „Der nächste
Schritt liegt bei dir. Mach dich bereit um es abzuschließen.“
Dieser "English style, hesitation flush" ist den Jagdhunden
gemein, die ihre Wurzeln in England haben. Die nationalen Meisterschaften
in England wurden von Spaniels gewonnen welche diesen Stil des
Aufstöberns zeigten. Dieser Stil - auch als "The Hunters
best friend" bezeichnet - wird ebenfalls von vielen amerikanischen
Jägern geschätzt, weil er Zeit gibt den Schuss vorzubereiten.
Clumber mögen
keinen Drill. Sie sind sehr intelligente Hunde denen der Schalk
im Nacken sitzt. Sie arbeiten mit Freude für die Menschen,
die sie lieben und die sie als echte Partner behandeln....mit
ihnen im Team arbeiten.
Clumber wollen
gefallen – was der Engänder als „willing to please“
bezeichnet - und ersehnen die Arbeit. Egal ob es die Jagd, die
Dummy-oder Fährtenarbeit usw. ist.
Man sollte
auf keinen Fall den Fehler machen ihre Entschlossenheit und Konzentration
mit Sturheit zu verwechseln. Clumber sind nicht stur...... Ja,
sie testen uns gerne und hinterfragen Befehle und korrigieren
auch schon mal. Sie sind überzeugt davon, mehr zu wissen
als man selbst, insbesondere wenn es um das Wissen geht, wo die
„Vögel“ sind.
Diese Gundogs
sind keine reinen Befehlsempfänger.....sondern sie wurden
ganz bewusst zum selbständig arbeiten gezüchtet, …..wurden
und werden wegen ihrer kognitiven Fähigkeiten geschätzt.
Man muss
lernen das zu respektieren und Trainingstechniken zu verwenden,
um dem Hund zu zeigen, dass man vielleicht auch weiß wo
„Vögel“ sind, von denen der Clumber noch nicht
weiß.;0)
Weitere charakteristische
Eigenschaften der Rasse:
Weil die
Rasse so „Duft-gesteuert/getrieben“ ist, neigen Clumber
Spaniel dazu die Ohren abzuschalten, wenn die Nase zu arbeiten
beginnt/zu Höchstleistungen aufläuft und das kann für
unerfahrene Besitzer und Trainer sehr missverständlich sein.
Unterwegs ist es daher sinnvoll die Pfeife (Doppelton Hornpfeife
oder ACME) zu verwenden und auch den Blickkontakt zu fördern.
Genauso wenig
ein echtes Problem ist die Zurückhaltung einiger Clumber,
wenn es darum geht seine „Schätze“ abzugeben/zu
teilen. Was sich in seinem Enthusiasmus und Eifer bei der Arbeit
begründet…. lässt sich mit „Tauschgeschäften“
von Anfang an sehr gut üben und steuern, sodass jederzeit
alles aus dem Maul genommen werden kann und auch freiwillig abgegeben
wird....selbst wenn es sich um „Diebesgut“ handelt,
welches der ausgeprägten Sammelleidenschaft, - besonders
junger Clumber – zum Opfer fiel;0)
Auf keinen
Fall Zwang und Bestrafung - positive Bestärkung, das ist
die einzige sinnvolle Art des Trainings….und nicht zu unterschätzen,
der gemeinsame Spaß an dem, was man tut!
Wenn man
die Ausbildung interessant gestaltet, werden Clumber Spaniels
alles geben, was in ihnen steckt. Sie erledigen die schwierigsten
Apporte, überwinden dabei mit Leichtigkeit Steinmauern und
Hürden.....begonnene Aufgaben wollen sie auch zu Ende bringen
und man kann ihnen dabei ansehen, mit welcher Begeisterung sie
bei der Sache sind!
Sie lieben
ein abwechslungsreiches Training, wollen gefordert sein….geistig
und auch körperlich.
Wir haben
das auch schon erlebt, dass Velvet z.B. beim Dummytraining selbständig
zur nächsten Stufe einer Übung übergegangen ist,
weil es ihr schlichtweg zu „langweilig“ wurde, sie
scheinbar der Meinung war: „Das sitzt!....also weiter zur
Nächsten!“;0)….mit einem Blick, der zu sagen
schien: „Lass nur, …ich mach das schon…. ich
weiß was ich tu.“
**Clumber
sind, wenn man sie versteht, eine wahre Freude, egal ob bei der
Arbeit im Feld, beim Sport oder im Alltag für die Familie.
Sie bringen einen zum Lachen......erhellen einfach den Tag....jeden
Tag!**
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